Unsere Namensgeber J. A. Comenius
Auf der Grundlage seines christlichen Glaubens setzte er sich überall für eine neue Erziehung der Kinder und Jugend und für den Frieden in der Welt ein. Sein Wirken hinterließ Spuren nicht nur in der tschechischen Heimat, sondern auch in Deutschland, Polen, Ungarn, Schweden, England und in den Niederlanden.
Als erster Europäer forderte J. A. Comenius schulische Bildung für alle Menschen. Am bekanntesten ist Comenius wegen seiner Beiträge zu Didaktik und Methodik, die zusammen mit seinen Prinzipien der Erziehung in "Didacta magna" (1628 - 1632) enthalten sind. Er war der Erste, der die alten Sprachen mit Hilfe paralleler Textstellen der antiken und modernen Sprachen lehrte. Sein Werk "Orbis sensualium pictus" (1658, Nachdruck 1979), ein Lehrbuch für Latein, war das erste illustrierte Unterrichtsbuch für Kinder. Comenius betonte stets, wie förderlich es für den Erziehungsprozess sei, wenn man die Interessen der Schüler anrege und sich beim Lehren auf konkrete Dinge und nicht nur auf deren Beschreibungen beziehe.
Trotz der Gräuel des Krieges, der Mitteleuropa verwüstete, resignierte Comenius nicht. Statt dessen wollte er neue Generationen vom Evangelium her so erziehen, dass sie den Willen Gottes zum Frieden in der Welt Gestalt geben könnten. Sein berühmtes Alterswerk, sein Vermächtnis an uns trägt den Titel: „Allgemeine Beratung über die Verbesserung der menschlichen Dinge“.
Lehrmethode - christusgemäß
Christus selbst hat seinen Boten, als er sie zu den Völkern aussandte zu lehren, aufgetragen, nicht zu schelten. Lehren heißt Führen, von der bekannten Sache zur unbekannten, und Führen ist eine linde, keine gewaltsame Tätigkeit, sie ist voller Liebe und keineswegs Hass. Wenn ich nämlich jemand führen möchte, dann treibe ich ihn nicht, dann stoße ich ihn nicht, dann wälze ich ihn nicht auf der Erde herum und zerre ihn nicht, sondern nehme ihn sacht bei der Hand und gehe mit ihm, oder ich schreite auf freier Bahn vor ihm her und lade ihn ein, mir zu folgen
De rerum humanarum emendatione consultatio catholica (allgemeine
Beratung über die Verbesserung der menschlichen Dinge), Vorrede, 33
Um seine Ziele zu erreichen forderte er:
Die allgemeine Schulpflicht für alle Kinder
Die Muttersprache als Unterrichtssprache
Die Veranschaulichung der Unterrichtsinhalte durch Bilder
Ein naturgemäßes Lernen unter Berücksichtigung des individuellen Entwicklungs- und Leistungsstandes und der Bedürfnisse der Kinder
Ein stufenweises Lernen (vom Nahen zum Fernen, vom Einfachen zum Komplizierten, vom Anschaulichen zum Abstrakten)
Die Einteilung der Schüler in Lerngruppen
Ein aufeinander aufbauendes 4 stufiges Schulsystem
Wichtig war für ihn, dass die Schüler/-innen
Lesen und schreiben lernten
Die Natur kennen lernten
Beim Lernen alle Sinne einsetzten
Statt nur auswendig zu lernen auch selbständig arbeiteten
Sich in der Welt zurecht fanden
Dazu brauchten die Schüler/-innen Lehrer/-innen, die
Freundlich waren
Zuhören konnten
Lobten, halfen und ermutigten
Kinder auch kindgemäß behandelten